„Viel Platz“ für French-Open-Siegerin
Doppel entscheiden erfolgreichen Heimspielstart der TC Bredeney Bundesligadamen
Am Tag zuvor hat sie gemeinsam mit ihrem Mixed-Partner Édouard Roger-Vasselin noch den Siegerpokal bei Roland Garros in die Pariser Sonne gereckt, doch pünktlich zu den Doppeln am Freitagnachmittag ist Laura Siegemund wieder zurück inmitten der Damenmannschaft des TC Bredeney. „Ich bin eine Teamspielerin,“ freut sich die mittlerweile dreifache Grand-Slam-Siegerin, „deshalb wollte ich auch unbedingt heute hier spielen.“
Zur Heimspielpremiere der aktuellen Saison empfangen die Bredeneyerinnen die Damen des TEC Waldau Stuttgart, die analog zu den Gastgeberinnen ebenfalls nicht in nomineller Bestbesetzung aufschlagen können. Was auf dem Papier bereits wie ein Duell auf Augenhöhe wirken mag, realisiert sich dann später auch definitiv auf den Plätzen. Alleine vier MatchTieBreaks in den Einzeln belegen die Ausgeglichenheit der beiden Bundesligateams. Neben den Matches an Eins mit Bernarda Pera (gegen Dalila Jakupovic) und an Zwei mit Irina Bara (gegen Carolina Kuhl), die die Essenerinnen jeweils in zwei Sätzen für sich entscheiden können, gelingt Mara Guth an Fünf (gegen Valentina Steiner) ein weiterer Punkt, während Timea Babos an Drei (gegen Alexandra Vecic), Katharina Hobgarski an Vier (gegen Kirsten Flipkens) und Mandy Minella an Sechs (gegen Victoria Pohle) ihre jeweiligen MatchTieBreaks nicht gewinnen können (Spielbericht).
Die gut unterhaltenen Zuschauerinnen und Zuschauer sehen also bei bestem Frühsommerwetter ein ausgeglichenes 3:3 nach den Einzeln, ehe Laura Siegemund im ersten Doppel mit Bernarda Pera gegen Jakupovic/Kuhl antritt. Der Unterschied zu Roland Garros? „Hier ist viel mehr Platz, fast zu viel“, bemerkt Laura Siegemund mit einem Grinsen, „bei den French Open ist alles auf den Millimeter abgemessen, deshalb musste ich mich hier erst kurz umgewöhnen.“
Funktioniert aber für die Beobachtenden schnell und sichert den titelverteidigenden deutschen Meisterinnen dann sowohl den Punkt in diesem Doppel (6:4, 6:2) als auch die beiden weiteren mit Irina Bara und Katharina Hobgarski gegen Steiner/Pohle im zweiten (6:2, 6:2) sowie Timea Babos und Mandy Minella gegen Flipkens/Antonia Lottner (6:1, 6:3) im dritten Doppel recht souverän.
„Puh, alle Doppel gewonnen, nicht schlecht“, resümiert Trainerin Esther Rekasch erleichtert mit Blick auf die ausstehenden Spiele, „wir sind auf Spur – und müssen sowieso erst mal abwarten, wie die anderen spielen.“
Und da sieht es zum Abschluss des doppelten Spieltagswochenendes in der Tat schon wieder ein bisschen offener in Richtung möglicher Titelverteidigung für die Bredeneyerinnen aus: Parallel zum eigenen deutlich knapperen 5:4-Auswärtssieg am Sonntag beim TC BW Dresden-Blasewitz (erneut 3:3 nach den Einzeln, dann ein Doppel verloren, eins deutlich gewonnen und durch einen erfolgreich gespielten MatchTieBreak im dritten Doppel die Punkte mit nach Essen genommen) verliert der bisher ungeschlagene Tabellenerste Club an der Alster Hamburg 2:7 gegen LTTC Rot-Weiß Berlin, womit sich die Bredeneyerinnen aktuell aufgrund der besseren Satzbilanz gegenüber dem TK Blau-Weiß Aachen an die Tabellenspitze der Bundesliga setzen. Punktgleich dahinter lauern aber weiterhin der Club an der Alster Hamburg und auch der LTTC Rot-Weiß Berlin, gegen den die Bredeneyerinnen zum Saisonauftakt 4:5 verloren hatten.
Das Saisonfinale an den beiden abschließenden Spieltagen (06. und 13. Juli) verspricht also weitere Spannung pur – denn als nächstes werden die Essenerinnen im Spitzenspiel den TK Blau-Weiß Aachen empfangen, ehe danach der Club an der Alster am Zeißbogen vorbeischauen wird.
Viel Platz wird’s dann definitiv nicht mehr geben.